30. Juli 2007

Hangeul-Tastaturaufkleber


Es ist gar nicht mal so einfach, vernünftige Hangeul-Tastaturaufkleber für den Laptop zu bekommen. Nach einigem Stöbern - natürlich im Yongsan Electronics District - bin ich dann fündig geworden und habe mir für 2.500 ₩ (etwa 2 €) die transparente Variante (s. o.) gekauft. Auf diesen Aufklebern sind dann nur die zusätzlichen koreanischen Schriftzeichen gedruckt, so dass die auf den Tasten vorhandenen Zeichen weiterhin zu sehen sind. Alternativ kann man auch Aufkleber bekommen, die auf weißem (s. u.) oder schwarzem Untergrund gedruckt sind. Dann verschwinden ß & Co. Wer sich nicht auf den Weg machen will, bekommt die Aufkleber auch im Versand. Dann allerdings etwas teurer.

28. Juli 2007

Da geht's rund: Korea-Japan im Asian Cup

Diese Spiele haben es ja immer in sich. Wenn Korea auf Japan trifft, dann stehen nicht nur 22 Mann auf dem Platz, sondern immer auch tausende von gefallenen Vorfahren gleich mit. Von 1905 bis 1945 befand sich Korea unter japanischer Besetzung, wobei der an Ressourcen arme Süden des Landes von den Kolonialherren zur Agrarregion und der an Bodenschätzen reiche Norden zur Industrieregion gemacht wurde. Aber ich schweife ab... 1945 jedenfalls wurde der Unterdrückung der Koreaner durch die Japaner ein Ende bereitet und damit unter anderem auch der Praxis, japanischen Soldaten koreanische "Trostfrauen" (comfort women) zuzuführen. Ein sehr schmerzhaftes Kapitel der Geschichte also. Und wenn man dann im kleinen Finale des Asian Cup, also dem Spiel um den dritten Platz, es den Ex-Unterdrückern zeigen kann, ist der Jubel groß. Und sei es nur durch ein 6:5 im Elfmeterschießen.

23. Juli 2007

Umzug von Seoul nach Sejong


Präsident Roh will die Hauptstadt verlegen. 160 km südlich von Seoul wird ab sofort eine neue Stadt aus dem Boden gestampft, erster Spatenstich war letzten Freitag. Das passt ganz genau zur koreanischen Machermentalität. Nicht kleckern, klotzen. Nach vierzig Jahren Wirtschaftswachstum, dass nur kurz durch die Währungskrise 1997 gebremst wurde, hat sich der Glaube verfestigt, dass dies immer so weitergehen müsste. Da in der Region um Seoul herum das Gros der hiesigen Unternehmen angesiedelt sind, herrscht ein Ungleichgewicht im Land. Neue Jobs entstehen vor allem nahe der Hauptstadt und in Landregionen wohnen immer weniger Menschen. Das macht die Wähler im Süden des Landes unzufrieden und daher hat Roh im Wahlkampf 2002 versprochen, die Hauptstadt umzusiedeln.

Nach der erfolgreichen Wahl wurden entsprechende Gesetze erlassen, dann aber vom Verfassungsgericht gekippt, da eine Verlegung der Hauptstadt nicht per Dekret vorgenommen werden kann. So werden jetzt nicht alle, sondern nur 12 Ministerien und 37 Behörden nach Sejong ("Gipfel der Welt", aber auch der Name des Königs, unter dem Hangeul erdacht wurde) verlegt und das ganze "Verwaltungsstadt" genannt. Ab 2009 kann man dort Wohnungen kaufen, 2012 soll der Umzug beginnen. Dann werden 10.000 Beamte nach Sejong umgesiedelt. Verbände, Universtitäten und Privatunternehmen sollen mitziehen und für 200.000 neue Arbeitsstellen in der Stadt sorgen.

Durch zwei Ringe werden die Verkehrsadern der neuen Metropole gebildet. Vorbild dafür muss also Köln gewesen sein. Ich schlage vor, dass wir nicht nur dieses, sondern weiteres deutsches Know-how nach Korea liefern. Welche Fehler man bei einem Behördenumzug nicht machen sollte, zum Beispiel.

Quellen: The Korea Herald und Korea.net.

20. Juli 2007

Gewalt im koreanischen Fernsehen


K1 auf Xtreme, Pride auf SuperAction, Hybrid Wrestling auf Channel J, American Fightclub auf Xsports. Hier geht's nur ab. Zu fast jeder Tages- und Nachtzeit zeigt das koreanische Fernsehen brutale Kämpfe. Wie auch immer der Name, die Regeln sind fast immer so: Versuche, Deinen Gegner durch Schlagen, Treten, Würgen ob im Stehen oder Liegen K. O. zu schlagen. Oder zumindest zum Bluten zu bringen, so dass die johlende Menge etwas davon hat. Wer das am besten hinbekommt, gewinnt. Ein sinnloses, rohes Spektakel also. Ich muss unbedingt versuchen, am Samstag Karten für K1 hier in Seoul zu bekommen, um mir das live anzusehen.

19. Juli 2007

Im Hofbräuhaus Seoul

Ein Abend im Hofbräuhaus. Ja, hier in Seoul. Es handelt sich nicht etwa um ein billiges Imitat schlimmster asiatischer Prägung, sondern um ein hochoffizielles Lizenzprodukt des Originals am Platzl in Minga. So wird hier auch von deutscher Hand eigenes Helles sowie Dunkel- und Weißbier gebraut. Was sogar recht gut schmeckt, wie unser aller Gaumen gestern fanden. Lüftlmalerei verschönt den Blick nach oben, so dass man fast vergessen mag, dass man sich im Untergeschoß befindet. Gegessen haben wir nichts, denn beim letzten Mal hat uns nicht geschmeckt, dass uns bayerisches Essen leidlicher Qualität zu hohem Preis vorgesetzt wurde. Also haben wir das Bier getrunken und sind zu solidem koreanischen Tischgrillen um die nächste Häuserecke gezogen.

Praktikum bei Samsung


Seit gestern arbeite ich hier in Kangnam. Bestandteil des ETP ist ja ein längeres Praktikum in einem koreanischen Unternehmen. Gar nicht so einfach, hier eine Stelle zu finden. Trotz mehrerer vielversprechender Kontakte (ohne die es in Korea nicht funktioniert) und sogar konkreten Zusagen - die dann wieder zurückgezogen wurden - hatte sich bis vor einer Woche noch kein Platz herauskristallisiert. Zwei Gründe spielen eine Rolle: zum einen sind Praktika hier in Korea so gut wie unbekannt und zum anderen herrscht hier eine "last minute"-Mentalität vor, so dass die notwendige Unterstützung seitens der Yonsei-Universität erst in allerletzter Minute kam. Ohne den Einfluss der altgedienten Professoren dort hätte drei Viertel unserer Gruppe keinen Praktikumsplatz gefunden.

Nun bin ich aber im Schoß des Samsung Economic Research Institute (SERI) aufgenommen worden. Zwar Bestandteil des Samsung-Konzerns, aber dennoch eine (teilweise) unabhängige Forschungseinrichtung, welche Politik und Wirtschaft berät. Ich werde im Bereich "Global Studies" tätig sein und mich mit den laufenden Verhandlungen zwischen EU und Korea zu einem Freihandelsabkommen beschäftigen. Meinen Bereichsleiter habe ich noch nicht gesehen, der war gestern beim Wirtschaftsminister und hat sich heute nicht blicken lassen. Ich bin gespannt, was mich hier erwartet und freue mich auf den neuen Abschnitt. Parallel zum Praktikum werde ich einen Businessplan erstellen und eine Abschlusspräsentation vorbereiten. Drei Stunden Sprachunterricht pro Woche gibt es zudem.

17. Juli 2007

Asia-Pazific-Wochen in Berlin

Innovation und nachhaltiges Wirtschaften in Südostasien sind die Themen, mit denen sich die Veranstaltungen während der Asia-Pazifik-Wochen beschäftigen. Vom 10. bis zum 23. September kann man in Berlin kostenlos an vielen verschiedenen Veranstaltungen teilnehmen, die von Kunst, Mode und Film über Stadtplanung, Energiepolitik, internationalem Handel bis hin zu Wissenschaft reichen. Ein sehr buntes Programm - schade, dass wir nicht in Deutschland sein werden.

16. Juli 2007

Schlammfestival

Wer sich mal wieder so richtig dreckig fühlen möchte, kann sich noch bis zum 22. Juli in Daecheon (대천) ins Schlammfestival stürzen. Was einen dort erwartet ist so ähnlich wie Karneval in Köln. Nur eben am Strand und ohne Kamelle.

Wenn das Wetter mitspielt, machen wir das vielleicht am Wochenende. Catchen, Rutschen, Tarzan spielen, Drillübungen, Modellstehen, Selbstmassage am Strand und Schminken im und mit Schlamm klingt einfach zu verführerisch, um sich das entgehen zu lassen.


Hier ein Film vom 8. Festival vor zwei Jahren (und der nicht ganz so langweilig ist wie der vom letzten Jahr).

15. Juli 2007

200 Pounds of Beauty



Neulich haben wir uns 200 Pounds of Beauty angeschaut. Koreanische Filme mit englischen Untertiteln sollen ja wertvoll für den Spracherwerb sein. Eine gute Ausrede, um einen unterhaltsamen Film mit typisch koreanischen Motiven zu konsumieren: Herz, Schmerz, Schönheitschirurgie und Happy End.

13. Juli 2007

Koreanisch lernen!

Wer sich mit dem Gedanken trägt, nach Korea zu kommen, sollte sich auf jeden Fall auch mit Hangeul (한글) beschäftigen. Das ist das koreanische Alphabet und sieht komplizierter aus, als es eigentlich ist. Gegenüber den chinesischen Schriftzeichen hat es den riesigen Vorteil, dass man es innerhalb von ein paar Stunden lernen kann. Die Zeichen sind sehr bildhaft: Vokale stellen die Stellung des Menschen zwischen Himmel und Erde dar, Konsonanten sind der Haltung von Mund und Zunge bei deren Aussprache nachempfunden. Nach dem Prinzip von Yin und Yang zusammengesetzt bilden diese dann ein Schriftzeichen. Am einfachsten lernt man das Alphabet durch den Online-Kurs der Seoul National University. (Oben rechts auf den Seiten auf "Next" klicken. Bringt einen wirklich weiter. ;-)

12. Juli 2007

Nam June Paik


Der gute Mann ist zwar leider schon tot, schlägt aber immer noch eine Brücke zwischen Seoul und Bad Kreuznach. Und ist es deshalb wert, hier erwähnt zu werden. Denn wer hätte das schon gedacht. Ich jedenfalls freue mich jedesmal, wenn ich ins Museum Ludwig gehe, über sein Brandenburger Tor.

Auf den Index gesetzt


Da hat sich der Geert Hofstede in Korea aber keine Freunde gemacht. Durch das Scoring von 39 auf dem Maskulinitätsindex (MAS) fühlen sich die Herren der Schöpfung hier mal so richtig auf den Schlips getreten. Noch dazu, wo die entsprechenden Studien anno 67 - 73 durchgeführt wurden und in der guten alten Zeit damals koreanische Männer noch nicht auf die Idee gekommen wären, sich Handtaschen über den Arm zu hängen. Ergebnis des weltweiten Vergleichs befragter IBM-Mitarbeiter ist Hofstede zufolge, dass Koreaner Hierarchien akzeptieren (PDI), Individualismus nicht sonderlich schätzen (IDV) sowie Unsicherheit vermeiden (UAI). Und - im Gegensatz zu den gehassrespektierten Japanern - kulturell eben keinen großen Unterschied zwischen der Rolle von Mann und Weib machen sollen, was dann mit dem Etikett "feminin" belegt wird.

Das widerspricht der Intuition: Wer sich hier umschaut (oder z. B. Gehaltsstatistiken auswertet) ist überrascht, denn es besteht doch eine recht klare Rollenaufteilung zwischen den Geschlechtern. Auch, wenn die (Haus-)Frau hierzulande wesentlich weiterreichende Kompetenzen bezüglich der Verwaltung der Finanzen hat. Die Koreaner sind gekränkt und seit den 70ern herrscht Unruhe in koreanischen Personallehrstühlen, die Validität der Daten wird angezweifelt.

Wen's interessiert: Sonya Scholes hat diese Werte für Korea in diesem Artikel ausführlicher und ein wenig moderner interpretiert.

11. Juli 2007

ETP-Japan-Teilnehmer im Netz


Ich habe gerade das Blog von Chiara entdeckt, die am ETP Japan 25 teilnimmt. Dort sind viele Bilder und einige italienische Kommentare zu finden. Oben sieht man sie beim Kirschblütenfest, welches ja auch hier in Korea zelebriert wird.

Jorge, der momentan ebenfalls in Tokyo ist, schreibt über seine Erlebnisse auf Spanisch. Sehr neidisch bin ich auf seine sehr schönen Photos.

10. Juli 2007

Männerhandtaschen


So sieht der stylische Koreaner aus. Jetzt im Sommer kann man sich Kopfbedeckung und Jacke wegdenken, die Handtasche für den Herrn ist allerdings ein must have item. Das ist für uns ja etwas ungewohnt. In Deutschland stellt man sich unter einer Männerhandtasche eher folgendes vor:

9. Juli 2007

"Made in Korea" wird "Made in China"


Wer Korea immer noch für ein Niedriglohnland hält, kann sich vom Gegenteil überzeugen. Der Elektronikhersteller Samsung Electro-Mechanics verlagert aus Kostengründen seine Produktion von ehedem 17 Millionen Kameramoduln für Handies von Busan (Südkorea) nach Tianjin (China). Somit geht die Koreanische Republik einen ähnlichen Weg wie vor vielen Jahren Deutschland: nach einer längeren industriellen Wachstumsphase werden qualifizierte Arbeitskräfte knapp, trotz (hierzulande vorsichtiger) Immigration steigen die Löhne und es sinkt der Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Ländern. Folglich wird Produktion ins kostengünstigere Ausland verlagert. In der Wirtschaft wird diese Wanderbewegung in Richtung sich entwickelnder Länder als Flying Geese Model bezeichnet.

Damit das Wachstum hierzulande nicht abbricht, werden natürlich händeringend neue Ideen für die nächste Welle höherwertiger Produkte gesucht. Damit tun sich koreanische Unternehmen allerdings noch etwas schwer, denn bisher sind sie gut damit gefahren, sich von erfolgreichen Produkten japanischer und westlicher Herkunft inspirieren zu lassen. Und dann stellt sich auch die Frage, wohin die Chinesen die Produktion verlagern werden, wenn dann die Löhne dort auch zu hoch werden. Mein Tip: Afrika. Zumindest mal in die Teile Afrikas, in denen auf den Rechtsstaat Verlass ist.

Quelle: Korea Herald

8. Juli 2007

Geschmackssache: Schokoladenkekse mit Käsefüllung


Wem's schmeckt... Wir haben hier übrigens auch schon Schokolade mit Kimchi-Füllung entdeckt. :-p

Wie verschieden Geschmäcker sein können, sieht man auch daran, dass es den experimentierfreudigen Koreanern den Magen umdreht, wenn man ihnen erzählt, dass man in Deutschland süßen Milchreis isst.

5. Juli 2007

Norebang

Das heißt übersetzt "Singraum" und ist das, was die Japaner als Karaoke auch hierzulande populär gemacht haben. Pflichtstation auf dem Nachhauseweg, wenn angetrunken. Hier sehen wir Guido und Igor, wie sie... nun, ihre ganz eigene Interpretation eines Klassikers wiedergeben. Einfach mal die Augen schließen und genießen. Und raten, welcher N°1-Hit sich dahinter verbirgt.



Das war übrigens am hellichten Nachmittag. Unangetrunken. Noch unangetrunken.

4. Juli 2007

20-15-13-11

Nicht die Lottozahlen, für manche aber trotzdem lucky numbers: Für die nächste Runde ETP Korea haben sich 20 Personen beworben, von denen sind 15 letzte Woche nach Brüssel zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden. 13 sind erschienen, von denen wiederum wurden 11 auserkoren, ab Oktober am 6. Executive Training Programme in Korea teilzunehmen. Wenn derer alle den Vertrag mit der Europäischen Kommission unterschreiben, bleibt immerhin eine Quote von 55% (hoffentlich) Glücklichen übrig. Ich drücke alle Daumen, dass die Hoffnungen in Erfüllung gehen. Realismus bezüglich damit verbundener Erwartungen ist allerdings angesagt. Die laut Ankündigungen versprochenen sechs Monate Sprachtraining sind zum Beispiel nicht auf Vollzeitbasis zu verstehen.

Was die finanzielle Seite des Programms betrifft, so kann, wer mag, ja mal die (neuerdings erhöhten) 2.000 € Zuschuss/Monat mit den Einkommenseinbußen zuzüglich den Reise- und Unterbringungskosten für das gesamte Jahr (in Paris, London, Mailand und Seoul) gegenrechnen. Nicht sehr lukrativ - im Gegenteil. Für die meisten im Programm eine große persönliche Investition. Anders gesehen: Meiner Einschätzung nach haben wir in den vergangenen Monaten ungefähr soviel Koreanisch gelernt, wie man in drei regulären 10-Wochen-Kursen am KLI auch hätte lernen können. Wenn man nur auf das Koreanischlernen wert legt, ist man damit sicher besser bedient und schneller am Ziel. Was in unserem Programm zusätzlich geboten wird, sind kulturelle Hintergrundinformationen, MBA-Vorlesungen, Kontakte zur Europäischen Gemeinschaft hier in Korea und darüberhinaus und insbesondere wertvolle Verbindungen zu den Professoren, die hier großen Einfluß im Geschäftsleben haben. Ob und wie das mit Geld aufzuwiegen ist, bleibt natürlich dahingestellt. Wer also nicht akzeptiert wurde, sollte sich nicht grämen, sondern überlegen, ob die selbstgesetzten Ziele nicht auch auf anderem Wege zu erreichen sind. Ganz im Ernst.

Die koreanische Flagge

Das ist die Nationalfahne von Korea, genannt Taegeukgi. Jedes Symbol auf der Flagge hat seine eigene, bestimmte Bedeutung. Der weisse Hintergrund steht fuer das Licht und die Friedfertigkeit der Koreaner, das Yin-und-Yang-Symbol für die gegensätzlichen, aber sich ergänzenden kosmischen Kräfte.

Die vier aus schwarzen Balken geformten Symbole in den Ecken der Flagge stehen für (von links oben im Uhrzeigersinn) Himmel, Wasser, Erde und Feuer und gehen auf das I Ging, das chinesische Buch der Wandlungen, zurück.

Quellen: Office of the President und Wikipedia.

2. Juli 2007

Regenzeit


Derzeit muss ich gelegentlich an meinen Englischunterricht denken, in dem wir die Kurzgeschichte "Rain" von Somerset Maugham lasen. Seit damals hat sich mir ein ganz besonderes Bild der Regenzeit in Asien eingeprägt. Sommer trotz Nässe, melancholische Stimmung, Blicke aus dem Fenster in den Dauerregen. Und ich wollte schon immer mal dies am eigenen Leib erleben. Nun - kann ich jetzt. Seit zwei Wochen haben wir Jangma (장마), die koreanische Variante des Monsun. So wechseln trockene Tage mit strömendem Regen bei Tagestemperaturen zwischen 25 und 30°C. Schwül also.

Melancholische Stimmung ist bisher jedoch nicht aufgekommen - wir haben das verregnete Wochenende genutzt, um uns einige (hier erstaunlich günstig zu erwerbende ;-) koreanische DVDs anzuschauen. Draußen ist das Mitführen eines Regenschirmes Pflicht.

Der nächste Monat soll uns Taifune bringen. Jedes Jahr sterben in Südkorea einige Menschen bei den durch die Natur angerichteten Verwüstungen. Schau'n mer mal, wie sich das hier in Seoul bemerkbar machen wird.