12. Juli 2007
Auf den Index gesetzt
Von
Jens
um
00:11
Da hat sich der Geert Hofstede in Korea aber keine Freunde gemacht. Durch das Scoring von 39 auf dem Maskulinitätsindex (MAS) fühlen sich die Herren der Schöpfung hier mal so richtig auf den Schlips getreten. Noch dazu, wo die entsprechenden Studien anno 67 - 73 durchgeführt wurden und in der guten alten Zeit damals koreanische Männer noch nicht auf die Idee gekommen wären, sich Handtaschen über den Arm zu hängen. Ergebnis des weltweiten Vergleichs befragter IBM-Mitarbeiter ist Hofstede zufolge, dass Koreaner Hierarchien akzeptieren (PDI), Individualismus nicht sonderlich schätzen (IDV) sowie Unsicherheit vermeiden (UAI). Und - im Gegensatz zu den gehassrespektierten Japanern - kulturell eben keinen großen Unterschied zwischen der Rolle von Mann und Weib machen sollen, was dann mit dem Etikett "feminin" belegt wird.
Das widerspricht der Intuition: Wer sich hier umschaut (oder z. B. Gehaltsstatistiken auswertet) ist überrascht, denn es besteht doch eine recht klare Rollenaufteilung zwischen den Geschlechtern. Auch, wenn die (Haus-)Frau hierzulande wesentlich weiterreichende Kompetenzen bezüglich der Verwaltung der Finanzen hat. Die Koreaner sind gekränkt und seit den 70ern herrscht Unruhe in koreanischen Personallehrstühlen, die Validität der Daten wird angezweifelt.
Wen's interessiert: Sonya Scholes hat diese Werte für Korea in diesem Artikel ausführlicher und ein wenig moderner interpretiert.
Labels:
Japan,
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