9. Juli 2007

"Made in Korea" wird "Made in China"


Wer Korea immer noch für ein Niedriglohnland hält, kann sich vom Gegenteil überzeugen. Der Elektronikhersteller Samsung Electro-Mechanics verlagert aus Kostengründen seine Produktion von ehedem 17 Millionen Kameramoduln für Handies von Busan (Südkorea) nach Tianjin (China). Somit geht die Koreanische Republik einen ähnlichen Weg wie vor vielen Jahren Deutschland: nach einer längeren industriellen Wachstumsphase werden qualifizierte Arbeitskräfte knapp, trotz (hierzulande vorsichtiger) Immigration steigen die Löhne und es sinkt der Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Ländern. Folglich wird Produktion ins kostengünstigere Ausland verlagert. In der Wirtschaft wird diese Wanderbewegung in Richtung sich entwickelnder Länder als Flying Geese Model bezeichnet.

Damit das Wachstum hierzulande nicht abbricht, werden natürlich händeringend neue Ideen für die nächste Welle höherwertiger Produkte gesucht. Damit tun sich koreanische Unternehmen allerdings noch etwas schwer, denn bisher sind sie gut damit gefahren, sich von erfolgreichen Produkten japanischer und westlicher Herkunft inspirieren zu lassen. Und dann stellt sich auch die Frage, wohin die Chinesen die Produktion verlagern werden, wenn dann die Löhne dort auch zu hoch werden. Mein Tip: Afrika. Zumindest mal in die Teile Afrikas, in denen auf den Rechtsstaat Verlass ist.

Quelle: Korea Herald

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