8. August 2007

Schusswechsel an der Grenze

Sogar die deutsche Tagesschau hat es gemeldet, hier in Korea scheint es aber noch nicht einmal eine Zeitungsnotiz wert: koreanische Soldaten beider Seiten haben am 06.08. aufeinander geschossen. An der schwerbewachtesten Grenze der Welt zwischen dem kommunistischen Schurkenregime und der ansonsten vom Festland abgeschnittenen Republik sind mehrere Maschinengewehrsalven von Nord nach Süd abgefeuert worden, woraufhin aus dem Süden dann mit einer Serie Warnschüssen begleitet von einer Lautsprecherdurchsage geantwortet wurde. Keine Verletzten.

So die hiesige Version der Nachrichtenagentur Yonhap News, die dies online in gerade mal ein paar Zeilen erwähnt. Aber in keiner koreanischen Zeitung war gestern ein Artikel zu finden. Finde ich erstaunlich, denn schließlich ist die Grenze das aussenpolitische Thema Nummer Eins. Und wenn ich mich recht erinnere, kamen Zwischenfälle an der innerdeutschen Grenze immer auf die Titelseite. Erklärbar ist das vielleicht dadurch, dass die derzeit laufenden Atomabrüstungsgespräche nicht belastet werden sollen und die südkoreanische Presse dies daher in klassisch staatstreuer Manier nicht aufgreift. Vielleicht ist es aber auch so, dass dies ja immer mal wieder vorkommt (letztes Jahr zwei Mal) und dies einfach keinen Koreaner mehr hinter dem Ofen hervorlockt. Muss ich mal einen koreanischen Kollegen fragen. Gerade gemacht - letzteres ist der Fall. Keiner regt sich über ein paar Schüsse an der Grenze auf. Passiert halt immer wieder. Die Atombombe wäre ja auch keine echte Bedrohung gewesen.

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