
Dass Nordkorea zu den "Schurkenstaaten" gehören soll, wissen wir ja schon seit einiger Zeit. Da die Glaubwürdigkeit einer solchen Attributierung ja aber u. a. von demjenigen abhängt, der diese verliehen hat, habe ich bisher nicht allzuviel darauf gegeben. In letzter Zeit bin ich natürlich besonders sensibilisiert und höre genauer hin, wenn Berichte über die Region im Radio kommen. So war gestern auf Deutschlandradio Kultur
ein Interview mit dem ehemaligen Leiter des Goethe-Instituts in Japan,
Markus Tidten, zu hören, der u. a. darüber berichtete, dass es bis 1993 Entführungen von Japanern und Südkoreanern durch nordkoreanische Agenten gab. Die Entführten sollen der
Propaganda dienen und nordkoreanische Spione ausbilden. Einige von diesen Entführungsopfern konnten in den vergangenen Jahren wieder in ihre Heimat zurückkehren, die meisten jedoch gelten immer noch als vermisst. In der Hoffnung, ihre Verwandten doch noch einmal wiederzusehen, versuchen einige
Angehörige seit Jahren, durch Vorträge und Apelle die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf diese Vorgänge zu lenken und Nordkorea zur Freilassung dieser Menschen zu bewegen.
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