13. September 2006

Was man von einem Big Mac über Seoul lernen kann

Um sich diesen Hamburger kaufen zu können, muss der durchschnittliche Einwohner von Seoul 29 Minuten lang arbeiten. Aha. Man fragt sich, warum die UBS in regelmäßigen Abständen Geld dafür ausgibt, um dies herauszufinden. So für sich genommen, ist das auch nicht weiter interessant. Wenn man aber weiß, dass ein Einwohner von Nairobi eineinhalb Stunden dafür arbeiten muss, wird's schon spannender. Im globalen Kaufkraftvergleich erfährt man dies und mehr.

Für mich war die Frage: "Wie teuer ist eine Wohnung in Seoul?". Anhand der mir bisher zugänglichen Veröffentlichungen und Berichten von Jin-As Freunden vor Ort hatte sich noch kein klares Bild geformt. Von bis zu viertausend Euro pro Monat war die Rede oder aber auch von dem Kautionsmodell jeonse, bei dem man dem Vermieter einen fünf- bis sechsstelligen Dollarbetrag unverzinst überlässt, dann aber keine monatliche Miete zu zahlen braucht. Schwer zu kalkulieren.

Hier hilft der neueste UBS-Report. Ermittelt wurde, dass in Seoul eine möblierte Vier-Zimmer-Wohnung mittlerer Preislage 3.590 € kostet, wobei es eine Preisspanne von 2.130 € bis 5.810 € gibt. Unmöbliert und für drei Zimmer bezahlt man in der südkoreanischen Hauptstadt immer noch um die 2.910 €. Da heisst es für uns wohl "Zähne zusammenbeißen" (um elegant die Brücke zum Titel zu schlagen).

Und was man beim Lesen noch so über unsere Welt lernt:
  • Eine Dame zu bekleiden ist fast überall billiger als einen Mann auszustatten
  • In Seoul arbeitet man pro Jahr 50 Tage mehr als in Paris
  • 200 km Zugfahrt kosten in Deutschland 37,50 €, in Südkorea dagegen 4,50 € (Hallo!?)
  • Für ein Kilo Reis investiert man in Istanbul genausoviel Arbeitszeit wie in Neu Delhi
  • Steuern und Sozialabgaben betragen in Dubai 1%
  • Ein koreanischer Call-Center-Mitarbeiter arbeitet 50% mehr als in Deutschland, verdient aber nur die Hälfte (nämlich 8.700 € netto)
Da bleibt einem ja die Spucke weg.

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