3. Oktober 2010

Kimchi-Krise in Korea

Der kleine Bursche hier links sieht nett aus, ist er aber nicht. Denn er steht für Chinakohl, die Hauptzutat im wichtigsten Nahrungsmittel Koreas überhaupt: Kimchi. Kein ordentlich gedeckter Tisch kommt hierzulande ohne Kimchi aus. Kam, denn der kleine Bursche hat sich rar gemacht.

Schlechtes Wetter am Ende des Septembers hat die hiesige Gemüseernte verdorben. So ist Chinakohl extrem teuer geworden. Die Preise sind um das Fünffache von 2.700 KRW (derzeit etwa 1,80 EUR) für einen Kohl auf bis zu 13.800 KRW (~ 9 EUR) gestiegen. Und das gerade zu der Zeit, wenn in Korea Kohl in großen Mengen eingekauft werden muss, um ihn rechtzeitig vor dem Winter als Kimchi zuzubereiten. Der Run auf fertig zubereiteten Kimchi in den Supermärkten war groß und so auch dort der Vorrat schnell verkauft. Eine Katastrophe!

Als Notmaßnahme hat die koreanische Regierung Importzölle auf Chinakohl bis zum Jahresende fallen gelassen und 100 Tonnen des grünen Grundnahrungsmittels in China geordert. Gleiches gilt für Rettich, der ebenfalls zu Kimchi verarbeitet wird und von dem 50 Tonnen beim großen Nachbarn bestellt wurden. Konsequenz ist, dass sich die Lage entspannt hat. Zwar wird momentan in Restaurants noch weniger Kimchi als früher serviert, aber zumindest drängen sich die Hausfrauen nicht mehr in langen Schlangen morgens vor Öffnung der Supermärkte.

Hier auch ein Video von CNTV dazu.

1 Kommentar:

Malte hat gesagt…

Ich werde extra einen Chinakohl weniger essen! :-)